Was ist Kunsttherapie?
Kunsttherapie befähigt den Menschen seelische Verletzungen zu verarbeiten und sie in Lebendigsein zu wandeln.
Im Prozess künstlerischen Experimentierens wie, Zeichnen, Malen, Modellieren, Konstruieren wird die geschaffene Form zum Ausdruck innerer Dringlichkeit, verbale Erklärung bleibt erstmal ausgeschlossen.
Nicht nur Kunstutensilien, sondern auch ungewöhnliche Materialien aus dem Recyclingrepertoire, finden ihre Anwendung beim kreativen Arbeiten und verhelfen zur Befreiung akademischer Kunstwerte.
Das Eintauchen in die Vorstellungskraft und Fantasie verhilft zur Wiedererlangung kindhafter Erfahrung, wo der Kontakt zu vergessenen oder unterdrückten Gefühlen wieder hergestellt werden kann. Mit zunehmender Konzentration beim metaphorischen Eintauchen werden Probleme freigesetzt, Lebenserfahrungen benannt und Konflikte aufgedeckt. Farb- und Formqualitäten verwandeln sich in innere Landschaften und berühren oft tiefliegende Bewusstseinsebenen.
Die Gestaltung der eigenen Lebenswelt lässt oftmals Werke von stark geprägten Gefühlen entstehen aber die Sprache der Kunst im therapeutischen Sinne hat einen großen Vorteil; sie ist indirekt, verschlüsselt und lässt nur das wiedererkennen zu dem der Autor auch eine Bereitschaft hat. In der Kunsttherapie wird der kreative Arbeitsprozess wichtiger erachtet als das eigentliche Werkergebnis, wobei im Verlauf des Schaffens die Bildsprache zu einem hilfreichen Werkzeug persönlichen Ausdrucks wird.
Professorin Laura Grignoli meinte einmal treffend dazu “ Die Form, die wir dem Kunstwerk geben, ist nichts anderes als die Verkörperung der Empfindungen, Gefühlen und Gemütsstimmungen. Die Geste lässt die Form erscheinen, die vom Menschen bewohnt wird“.